R4: Fazio-Scapulo-Humerale Muskeldystrophie Typ 1A und B
Suche nach dem Genlocus für die FSHD1B (facioscapulohumeral muscular dystrophy) und Evaluation der subtelomerischen Region auf Chromosom 4q in FSHD1A
Die autosomal dominant vererbte fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD) gehört mit einer Prävalenz von 1:20.000 zu den häufigen Muskelkrankheiten. Typische Symptome sind eine Schwäche der Gesichts-und Schultermuskulatur. Zusätzlich zu den Muskelsymptomen wird insbesondere bei der kindlichen Form der FSHD eine Hochtonschwerhörigkeit beobachtet.
Bei klassischen Fällen von FSHD findet sich auf dem langen Arm von Chromosom 4 in der subtelomerischen Region (4q35) eine unterschiedlich große Deletion von D4Z4-Wiederholungseinheiten. In der Normalpopulation finden sich >11-150 D4Z4-Kopien, während FSHD Patienten weniger als zehn Kopien aufweisen. Eine Phänotyp-Genotyp-Korrelation konnte nachgewiesen werden: je mehr D4Z4-Einheiten deletiert sind, desto früher das Manifestationsalter und desto schwerer die Muskelsymptomatik. Da bisher in diesem FSHD1A-Locus auf Chromosom 4 kein Gen identifiziert werden konnte, ist die zur Zeit favorisierte Hypothese, dass es sich wegen der Nähe von D4Z4 zum Telomer um eine Positionseffekt-Mutation handelt.
Bei etwa 15-20% der FSHD-Patienten ist die D4Z4-Kopienzahl nicht vermindert. Die Frage ist daher, ob andere molekulare Mechanismen (z.B. Methylierungsstatus) im telomeren Bereich von 4q35 für die Erkrankung eine Rolle spielen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diese FSHD-Untergruppe bezüglich des 4q35-Bereichs näher zu charakterisieren.
Ansprechpartner
Projektleitung:
Prof. Dr. Manuela Koch